S. Hasenöhrl
Wie viel einem Dinge wert sind, erschließt sich oftmals erst, wenn sie einem genommen werden.
Mit dem Vortrag des DDR-Zeitzeugen Horst Böttge für die 10. Klassen zeigt sich, dass ein Leben in Freiheit nicht selbstverständlich ist.
In sehr persönlichen zwei Stunden berichtete er von seinem Aufwachsen in der DDR, der Verhaftung seines Bruders wegen eines Streiches und den damit verbundenen jahrelangen Qualen im Arbeitslager, verwehrten Zukunftschancen im Sozialismus und seiner eigenen Flucht in den Westen am Vorabend des Mauerbaus. Wie knapp ihm diese Flucht gelang, zeigte sich erst im Nachhinein: Es war eine der letzten S-Bahnen, die für knapp 30 Jahre nach Westberlin fuhren.
Neben Fragen zur eigenen Lebensgeschichte schlug er auch einen Bogen in die Gegenwart und verband ihn mit einem Appell, für demokratische Werte einzustehen.