N. Klöcker
Vor 90 Jahren, im Frühjahr 1933, brannten in vielen Orten in Deutschland, auch in Bayern, Scheiterhaufen mit Büchern. Die Autorinnen und Autoren, im Wesentlichen die literarische Elite der Weimarer Republik, und der Inhalt der Publikationen waren den neuen Machthabern ein Dorn im Auge. Deshalb sollten sie mit großem Pomp und publikumswirksam aus der Öffentlichkeit – und aus den Köpfen – beseitigt werden. Von welchem Hass diese propagandistische Aktion getragen war, zeigt der Griff zu mittelalterlichen Verfolgungsformen: der Vernichtung durch den Scheiterhaufen.
In einer interaktiven Ausstellung der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung, die im 2. Obergeschoss des Gymnasiums (vor Rechnerraum 3) zu besichtigen ist, werden die Bücherverbrennungen 1933 in Bayern, die Akteure und die Orte sowie die betroffenen Autorinnen und Autoren vorgestellt. Die mit den QR-Codes abrufbaren Hördokumente lassen die Texte der „Verbrannten Bücher“ zu Wort kommen. Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit der BLZ mit der Arbeitsstelle für Literatur in Bayern der LMU München entwickelt. Die Schauwände können noch bis zum 8. Dezember besichtigt werden.